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Die Weihnachtsstern-Produktion – ein langer Weg

Die Weihnachtsstern-Produktion ermöglicht heute verschiedenste Züchtungen in unterschiedlichen Farben und Mustern. Hier eine Präsentationsfläche auf einer Pflanzenmesse. Bild: ©di.

Die Weihnachtsstern-Produktion ermöglicht heute verschiedenste Züchtungen in unterschiedlichen Farben und Mustern. Hier eine Präsentationsfläche auf einer Pflanzenmesse. Bild: ©di.

Jedes Jahr aus Neue werden allein in Deutschland zur Adventszeit mehr als 30 Millionen Poinsettien verkauft, was nur einen Bruchteil des globalen Marktes für die beliebte Zimmerpflanze ausmacht. So gibt es in Frankreich neben der Hauptsaison rund um Weihnachten noch die Tradition, die Pflanze zum Muttertag als „Liebesstern“ zu verschenken. Auch in dem skandinavischen Land Schweden ist die Zierpflanze extrem beliebt. In den Vereinigten Staaten von Amerika wird am 12. Dezember mit dem „Poinsettia Day“ sogar ein Nationalfeiertag zu Ehren der Poinsettie abgehalten. Trotz des sehr eingeschränkten Verkaufszeitraums von nur acht Wochen gelten Weihnachtssterne nach den Orchideen als zweitbeliebteste Zimmerpflanze. Doch wo kommen Weihnachtssterne her?

Weihnachtsstern-Produktion in Deutschland überwiegend heimisch

In Deutschland gibt es eine große Anzahl an Gärtnern mit viel Produktionsfläche für den Weihnachtsstern. Man kann also durchaus sagen, dass der größte Anteil von bei uns auf den Markt gebrachten Poinsettien auch aus heimischer Produktion stammt. Nordrhein-Westfahlen führt hier ganz klar mit ungefähr der Hälfte aller bei uns verkauften Weihnachtssterne. Aus Baden-Württemberg stammen 14 Prozent, aus Bayern 10 und aus Niedersachen etwa 9 Prozent der in Verkehr gebrachten Weihnachtspflanzen. Das bedeutet, dass etwa jeder vierte Weihnachtsstern den wir in Deutschland kaufen auch aus Deutscher Weihnachtsstern-Produktion stammt. Die übrigen Pflanzen kommen vor allem aus Holland und Dänemark, wo sie wie auch bei uns unter europäischen Standards produziert werden.

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Der NDR erklärt die Weihnachtsstern-Produktion: Wie geht das? Weihnachtssterne | Die Nordreportage | NDR

Heimische Produktion von Weihnachtssternen beginnt mit importierten Stecklingen

Der Weihnachtsstern hat seinen Ursprung in Mexiko, wo er wesentlich wärmere Bedingungen vorfindet und bis zu fünf Meter hoch wird. Es wundert nur kaum, dass es bei der Zucht von Euphorbia pulcherrima mit den bei uns zur Weihnachtszeit vorherrschenden Lichtbedingungen und Temperaturen einiges von den Gärtnern abverlangt. Während nun trotz dieser Widrigkeiten der Großteil von Weihnachtssternen heimisch produziert, sprich großgezogen wird, stammen die Mutterpflanzen hingegen aus fernen, äquatornahen Ländern.

Hintergrund: die Mutterpflanzen bei uns zu halten ist alles andere als rentabel und unter wirtschaftlichem Gesichtspunkt nicht umzusetzen. Auch unter dem Aspekt der Umwelt ist ein Import der Stecklinge weniger umweltschädlich, als die Mutterpflanze das ganze Jahr über in riesigen, geheizten und belichteten Gewächshäusern zu halten.

Die Produktion der Weihnachtsstern-Stecklinge findet in Ostafrika statt

Der Weg des Weihnachtssterns, der zur Adventszeit in unseren Wohnzimmern Einzug hält, ist lang. Die Weihnachtsstern-Produktion dauert lange, ist mit hohem Aufwand und benötigtem Fachwissen verbunden, weshalb die Europäischen Gärtnereien bereits im Januar ihre Stecklinge bestellen. Die Länder in denen die Stecklinge für unsere Weihnachtssterne produziert werden sind vor allem Uganda, Äthiopien und Kenia. Bis Mai oder Juni sind tausende von Arbeitskräften mit Pflegemaßnahmen, Ernte und Verpacken der jungen Weihnachtssterne beschäftigt. Dann werden die Stecklinge per Flugzeug nach Europa gebracht, wo in den darauffolgenden sechs bis acht Wochen aus ihnen die wunderschönen Weihnachtssterne werden, die wir im Laden kaufen.

Einflug der Stecklinge umweltfreundlicher als heimische Produktion

Wer erfährt, dass die bei uns produzierten Pflanzen aus importierten Stecklingen heranwachsen, kann schnell zu einer kritischen Meinung kommen. Es erinnert an das bekannte Outsourcing, also der Verlagerung von Produktionsprozessen in andere Länder zum Einsparen von kosten – also eine billige Produktion unter schlechten Arbeitsbedingungen auf kosten der Umwelt. Doch so einfach kann man die Sache nicht betrachten!

Aufgrund der Problematik rund um die Haltung der Mutterpflanzen ist hier nachweislich geklärt, dass die Emissionsbelastung durch das für den Einflug der Pflanzen benötigte Kerosin kleiner ist, als der Energiebedarf um die Mutterpflanzen der Euphorbia pulcherrima in unseren Breiten ganzjährig zu versorgen. Stetig wird daran gearbeitet, die Produktion von Weihnachtssternen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. So werden Experimente mit verschiedenen Substraten, Technologien für das Einsparen von Gießwasser, dem Einsatz von Nützlingen und der Verbesserung der Haltbarkeit ausgeführt. So wird die Weihnachtsstern-Produktion stets unter ökologischen Gesichtspunkten optimiert.

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