Übersommerung statt Überwinterung – der nicht so weihnachtliche Weihnachtsstern
Wenn die Tage kürzer werden und das vorweihnachtliche Flair im Wohnraum Einzug hält, ist der Christstern neben der Dekoration bis zu den Feiertagen nicht mehr wegzudenken. Während Euphorbia pulcherrima als weihnachtliche Saisonpflanze also äußerst beliebt ist, wird sie leider oft darauf reduziert und landet nach der Weihnachts- und Blütezeit rasch im Abfall. Wer es besser weiß, trifft stattdessen die richtigen Vorkehrungen, um die Übersommerung der Poinsettie erfolgreich einzuleiten und die mehrjährige Zierpflanze auf die nächste Weihnachtssaison vorzubereiten. Während also die ein oder andere sommerliche Balkonpflanze überwintert wird, kann der Weihnachtsstern „übersommern“.
So gelingt die Übersommerung der Weihnachtssterne
1. Ruhezeit nach der Blüte
Unmittelbar nach der Blüte, etwa ab Mitte bis Ende Februar, bekommt die immergrüne Pflanze eine Ruhepause, die in etwa zwölf Wochen dauert. Der Standort ist kühl und eher dunkel. Gewässert wird nur noch so viel, dass der Wurzelballen grade nicht austrocknet, die Düngergaben werden eingestellt.
2. Rückschnitt und Umtopfen im Mai
Sobald keine frostigen Temperaturen mehr zu erwarten sind – das ist in der Regel die Zeit nach den Eisheiligen Mitte Mai – werden die verblühten Triebe des Weihnachtssterns großzügig zurückgeschnitten. Die Wassergaben werden wieder etwas erhöht und einmal wöchentlich wird ein Flüssigdünger beigemischt. Der Adventsstern darf dann auch einen Platz auf Balkon, Terrasse oder im Garten bekommen, nachdem er gegebenenfalls einen etwas größeren Topf und frisches Substrat bekommen hat.
3. Nicht so weihnachtlicher Stern im Sommer
Die Sommerlichen Monate stehen bevor und die Poinsettie genießt einen halbschattig gelegenen Standort an der frischen Luft. Gegossen wird bedarfsgerecht und regelmäßig, denn auch in den warmen Monaten verabscheut die Schönste unter den Wolfsmilchgewächsen nichts mehr als einen zu nassen Wurzelbereich. Gelingt die Pflege, zeigt die Pflanze das durch die Bildung vieler sattgrüner Laubblätter an.
4. Ab Herbst nicht mehr als 12 Stunden Licht am Tag
Als so genannte Kurztagspflanze hat der Weihnachtsstern ab dem Herbst ein ganz besonders Standortbedürfnis – Sollen sich wieder Blüten bilden und die Hochblätter pünktlich zum Weihnachtsfest wieder farbenfroh leuchten, darf die Pflanze nicht mehr als 12 Stunden Licht bekommen. Das gilt sowohl für Tageslicht als auch für künstliche Lichtquellen. Der Christstern wird also einen halben Tag in einen geeigneten, abgedunkelten Raum gestellt, oder es wird mithilfe eines großen Eimers oder Kartons für ausreichend Dunkelheit gesorgt. Mit dem 22. September beginnt die Tag-Nacht-Gleiche und es reicht einen Raum zu wählen, in dem kein künstliches Licht brennt. Damit wird der kurze Tag simuliert, den die Zimmerpflanze von ihrer äquatornahen Heimat gewohnt ist. Es dauert in etwa acht Wochen, bis die Bildung der Blüten abgeschlossen ist.
Zur Weihnachtszeit kann so der Weihnachtsstern erneut prächtig blühen und seine farbigen Hüllblätter zur Schau stellen. Die Einhaltung der zwölfwöchigen Ruhezeit ist dabei ebenso wichtig wie der achtwöchige Halbtages-Rhythmus. Alles richtig gemacht? Glückwunsch – so ein selber zum Blühen gebrachter Weihnachtsstern ist doch gleich doppelt so schön – und kann dabei auch im Sommer mit seinem grünen Laub auf Terrasse und Balkon eine gute Figur machen.