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Weihnachtsstern schneiden

Achtsam den Weihnachtsstern schneiden. Bild: ©di.

Achtsam den Weihnachtsstern schneiden. Bild: ©di.

Schnittmaßnamen beim Weihnachtsstern? Das klingt zunächst vor allem dann merkwürdig, wenn man die Zimmerpflanze als reine Saisonpflanze betrachtet, die im Hausmüll entsorgt wird, sobald sie ihre ausgefärbten Hochblätter abwirft. Dabei ist sie eigentlich alles andere als kurzlebig – betrachtet man ihr fast baumartiges Wuchsverhalten in freier Wildbahn wird das rasch deutlich. Wer eine langlebige Pflanze haben möchte, muss dies mit einer aufmerksamen Pflege fördern und Schnittmaßnahmen gehören definitiv dazu.

Tipps zum Vorgehen beim Schnitt

Verwendung findet beim Schnitt der Poinsettie zumeist eine gut geschärfte Schere. Die nicht verholzten Triebe sind tendenziell weich und werden durch stumpfes Schneidwerkzeug eher zerdrückt – solche unsauberen Wunden sind eine gefundene Eintrittsstelle für Krankheitserreger und ziehen Schädlinge an. Das Tragen von Handschuhen ist bei schnittarbeiten am giftigen Weihnachtsstern unerlässlich. Der austretende Milchsaft des Wolfsmilchgewächses kann bereits Hautreizungen hervorrufen. Wer die Schnittwunden versiegeln und das Austreten des milchigen Pflanzensaftes stoppen möchte, benutzt ein Feuerzeug. Die Flamme wird direkt nach der Schnittmaßnahme für kurze Zeit an die Wunde gehalten.

Rückschnitt bei mehrjähriger Kultivierung

Bei einer Weiterkultur, sprich eine Übersommerung, ist die ein oder andere Schnittmaßnahme unumgänglich. Der Lohn ist eine von Jahr zu Jahr wachsende Pflanze mit prächtigem und ansehnlichem Habitus. Wirft die Zierpflanze ihre farbigen Hochblätter ab, wird der Weihnachtsstern stark zurückgeschnitten und erhält ein frisches Substrat. Die Kürzung aller Triebe erfolgt dabei um etwa die Hälfte. Der richtige Zeitpunkt ist der März, wenn die Tage länger und die Sonnenstrahlen intensiver werden, was den Neuaustrieb fördert.

Auch ein Formschnitt ist möglich

Die Notwendigkeit eines Formschnitts kann aus mehreren Gründen entstehen. Steht der Weihnachtsstern immer nur mit derselben Seite dem Licht zugewendet, brechen Triebe ab oder hat die Zierpflanze eine Schädlingsattacke überstanden – oft verliert die Poinsettie dann ihren buschigen, gleichmäßigen Habitus. Grundsätzlich reicht es, diesen „Fehlwuchs“ so auszubessern, dass die Pflanze wieder wie gewünscht aussieht. Wer beherzter vorgehen möchte, kann die Pflanze in der Wachstumsphase, zwischen März und Juli, bis in das alte Holz zurückschneiden. Schon nach wenigen Wochen zeigt sich verlässlich der buschigere und besser verzweigte Neuaustrieb.

Grade wenn Sie die Pflanze tüchtig zurückschneiden und intakte Blütentriebe dabei anfallen, können Sie diese perfekt für die Gestaltung von Vasen, Kränzen und Gestecken verschiedenster Art nutzen. Wichtig dabei ist, dass nur die grünen, nicht verholzten Stängel sich dafür eignen. Das richtige Anschneiden ist hier wichtig, um die Wasseraufnahme und damit Haltbarkeit des Schnittguts zu erhöhen.

Ist der Platz zu dunkel kommt es zu sogenannten Geiltrieben, die lang, weicht und dünn sind, schnell brechen und Pilzen sowie Schädlingen einen idealen Nährboden bieten. Diese sollten ohne weiteres Zögern entfernt werden – und der Standort dementsprechend heller gewählt werden.

Schnittmaßnahmen nach Pflegefehler

Poinsettien sind für ihre Sensibilität gegenüber zu großzügigen Wassergaben mit anschließender Staunässe bekannt. Da sind welkende und vertrocknete Triebe nichts Ungewöhnliches. Auch ein zu trockener Wurzelballen führt zu unansehnlichen Pflanzenteilen. Ganz gleich aus welchem Grund sollten Sie generell alle Triebe entfernen, die beschädigt, abgeknickt, welk oder vertrocknet sind – das wirkt sich nicht nur positiv auf die Ästhetik des Weihnachtssterns, sondern auch auf die Pflanzengesundheit aus.